Synopsis

„DomRömer – Der gebaute Diskurs“ ist ein Essayfilm, der am Motiv der Neugestaltung der Frankfurter Altstadt erforscht, wie Architektur, Geschichte und Bürgerbeteiligung zusammenwirken, um eine dynamische urbane Identität zu formen.
Indem er die einzigartige historische Rolle Frankfurts als Zentrum der Demokratiebewegung in Deutschland beleuchtet, entwirft der Film zudem das Panorama einer Stadtentwicklung, in der Dialog und Partizipation die Grundsteine einer lebendigen städtischen Gemeinschaft sind.

Das perzeptive Prinzip

Mit der multimedialen Arbeit »DomRömer – Der gebaute Diskurs« (Arbeitstitel) wollen wir am Beispiel der Neuen Frankfurter Altstadt als einem der spannendsten architektonischen, gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse der jüngeren Stadtgeschichte die Wechselwirkung zwischen Einzelbiografien und Räumen städtischer Identität erkunden.

Das Essayfilmbuch als Collage und Vorlage

Essayfilme nutzen visuelle und auditive Elemente, um ihre Themen und Ideen zu vermitteln. Das Essayfilmbuch sollte bereits spezifische Ideen für Bildsprache, Symbolik, Montage, Kameraführung und Sound Design enthalten, die dazu beitragen, die Vision der narrativen und thematischen Absicht des Films zu vermitteln. Das Essayfilmbuch soll in diesem Sinne einen Überblick enthalten über benötigtes Material, Fotografien, oder andere visuelle Elemente, die zur Verstärkung der Erzählung oder zur Darstellung von Informationen verwendet werden sollen.

Bürgerbeteiligung und politischer Diskurs

Die Bürgerbeteiligung und politische Diskurse spielen eine zentrale Rolle bei der Gestaltung städtischer Identität, insbesondere im Kontext der Neuen Frankfurter Altstadt. Dieses Projekt veranschaulicht, wie die aktive Einbindung der Bevölkerung in den Planungsprozess nicht nur zur Legitimierung von Entscheidungen beiträgt, sondern auch die Qualität und Akzeptanz urbaner Entwicklungen steigert.

Rekonstruktion des Hauses zur Goldenen Waage

Ein prägnantes Beispiel für die Bedeutung von Bürgerbeteiligung und politischen Diskursen in der Gestaltung städtischer Identität im Kontext der Neuen Frankfurter Altstadt ist die Rekonstruktion des Hauses zur Goldenen Waage. Dieses historisch bedeutsame Gebäude, ein herausragendes Beispiel der Fachwerkarchitektur des 16. Jahrhunderts, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und spielte in den Planungen zur Neugestaltung der Frankfurter Altstadt eine zentrale Rolle.

Der Historiker

Interessiert hatte es mich schon, zumal ich ja darüber meine Magisterarbeit geschrieben habe. Ich hatte zu dem Thema schon eine Affinität; nur zu dem, was man machen wollte, das habe ich erstmal gar nicht nachvollziehen können. Warum wollte man ausgerechnet jetzt etwas wieder aufbauen, was seine Zeit gehabt hatte, aber vergangen ist; ein Verlust, für den es auch historische Gründe und Ereignisse gab.

Der Stadtbaumeister

Es war für mich völlig klar, dass es in erster Linie eigentlich nur um die Fassade geht, wenn Sie so ein Ensemble schaffen. Ob dahinter die Häuser grün, blau oder violett sind, ob das Maisonette-Wohnungen oder Hohlräume sind, das interessiert zunächst einmal die Stadtgesellschaft nicht. Stattdessen geht es erst einmal darum, einen Raum zu schaffen, einen Platz-Raum zu schaffen, einen Straßenraum zu schaffen – und der besteht aus Fassaden.

Der Organisator

Ich habe das gesamte Networking gemacht, mich um die Politiker gekümmert, habe die Leute direkt angesprochen, wenn schlechte Laune war oder wenn wieder Unheil drohte am Horizont. Ich habe auch vermittelt zwischen dem Gestaltungsbeirat, der Politik und der Öffentlichkeit, habe in den Ausschüssen vorgetragen, habe erklärt, was wir machen, warum wir es so machen, warum wir es nicht anders machen und so weiter.

Der Politiker

Es war wichtig für uns, die Politik, dass wir das alles nicht allein und, wenn man so will, am grünen Tisch entscheiden würden; es war deshalb wichtig, einen Expertenkreis hinzuzunehmen, der die Dinge abwägt, der neben den technischen Realisierbarkeiten die Frage der Erscheinungsform mit in den Blick nimmt und damit die Fachwelt soweit einbezieht, dass am Ende eine qualitätsvolle Realisierung entstehen würde.

Menschen in der Weißen Stadt

Als Künstler interessieren wir uns mit dem Projekt »Menschen in der Weißen Stadt« für das Netzwerk des Zusammenlebens. Wir visualisieren geografische, architektonische und virtuelle Alltagssituationen als filmische und fotografische Einzelporträts von Bewohner:innen eines Viertels und fügen sie zu einer Collage sich wechselseitig durchdringender Sphären.

Die Tagebücher von Dr. W. D. W.

Im Jahr 2015 starb der Münchner Psychiater und Autor Dr. W. D. W. im Alter von 85 Jahren. Sein umfangreicher schriftlicher Nachlass setzt sich aus zwei Arten von Konvoluten zusammen:
Literarische Arbeiten als überwiegend maschinengetippte Entwürfe von Gedichten, Kurzgeschichten sowie zwei vollständig durchgearbeiteten Manuskripten.
Dazu Skizzen, handschriftliche Notizen und Korrektur- sowie Sicherungsexemplare.
Selbstzeugnisse in Notizheften, die insgesamt einen Zeitraum von 64 Jahren umfassen; die älteren von 1951 bis einschließlich 1970 im DIN A5 Format mit blauem Umschlag, ab 1981 im DIN B5 Format mit Umschlägen wechselnder farbiger Marmorierung.

Im Arbeitszimmer

„Er ist der eigentliche innere Gesprächspartner meiner geistigen Welt, auch wenn die Ansichten über diese in Einzelheiten divergieren“

W.-D. W. , aus: Außer mir. S. 109

Der folgende Text ist eine der Kurzerzählungen, verfasst auf der Grundlage der Arbeitshefte von W.-D. W. aus dem Jahr 1970.

Über Signalstörung

Als Collage und Essayfilm ist SIGNALSTÖRUNG der Versuch, in Farbe, Form, Text und Musik eines außergewöhnlichen Menschen zu porträtieren, der sich vor dem Hintergrund einer tödlichen Erkrankung mit Erinnerung, dem Sterben und der Sexualität beschäftigt.

Signalstörung – Filmbuch

Als ich im September 1995 den ersten Entwurf, zunächst noch unter dem Arbeitstitel Haus 68 oder Turbo-Tod niederschrieb, geschah dies unter dem Eindruck der ersten ambulanten Behandlung meines besten Freundes in der AIDS-Station der Frankfurter Uniklinik, genannt Haus 68, wie sie in Folge einer akuten CMV-Infektion nötig geworden war.

Dieser Text wurde 1996 als bestes Drehbuch mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Der Film selbst erhielt 1998 den Hessischen Filmpreis für die beste Regie.

Im Gespräch mit Ré Soupault

Im Oktober 1995 hatte ich die Gelegenheit, Ré Soupault in ihrem Apartment in Paris zu befragen. In dem mehrstündigen Gespräch, das ich aufzeichnen durfte und das wohl in diesem Umfang und Offenheit als einmalig gelten darf, sprach sie ausführlich über ihre Zeit am Bauhaus, das Leben mit Viking Eggeling und Hans Richter, ihre Kunst.